In Ruhe wandeln inmitten der Gärten des Stift Kremsmünster

von wolfgang

Der Stift Kremsmünster lag eigentlich nicht geplant auf meiner Route. Ich begleitete damals eine Freundin zu einer Reise nach Oberösterreich, wo sie einen Workshop besuchte. In der Zwischenzeit wollte ich mir die Zeit mit ein wenig Zerstreuung, Müßiggang und einer kleinen Erkundungstour durch die Gegend vertreiben. Der Stift Kremsmünster ist dabei schon von weit her als mächtiges Bauwerk zu erkennen. Was mich dort oben für ein Paradies erwarten würde, hätte ich jedoch nicht für möglich gehalten

Die gesamte Anlage besteht selbstredend aus historischer Baustruktur, ergänzt jedoch durch viele moderne Elemente. Die besondere Atmosphäre, die wunderschönen Gartenanlagen kombiniert mit vielen Spaziermöglichkeiten sowie einem Café zum Verweilen und einfach nur die Zeit zu genießen, machen diesen Ort für mich zu einem echten Sommerfrische-Platzerl.

Ich habe zunächst den Weg über den langen Säulengang gewählt, der direkt am Wasser entlang führt. Ein künstlicher Kanal mit kleinen Inselchen und in allen Farben schimmerndem Wasser sorgt dafür, dass hier niemand einfach schnurstracks von A nach B eilt. Wer dennoch einmal am Ende dieses Weges angelangt ist, ist noch lange nicht am Schluss.

Es macht den Anschein, als würde man das Gelände bereits wieder verlassen, doch die neugierig, worum es sich bei dem imposanten Hochhaus handelt, das schon aus der Ferne wie eine Landmark emporragt, wagte ich mich noch weiter in Richtung des benachbarten Gärtnereibetriebs. Und das war in jedem Fall eine gute Entscheidung. Denn hier gibt es nicht nur Glashäuser und Pflanzenverkauf, sondern reichlich ansprechend gepflegte Blumenbeete und Parkanlagen, die das Auge staunen lassen.

Während das Areal auf der einen Seite von dem Hochhaus, dessen Funktion ich bislang noch nicht kannte, begrenzt wird, findet sich auf der Längsseite ein prächtiger Ausblick über die gesamte Region aus erhabener Position. Ein gemauertes Geländer versprüht imperiale Atmosphäre.

Ein Schild auf dem hohen Gebäude lehrt mir, dass es sich dabei tatsächlich um eine Sternwarte handelt, auch als Mathematischer Turm benannt, die um das Jahr 1750 erbaut wurde und mit seinen 51 Metern Höhe als das erste Hochhaus Europas gilt. Ich bin erstaunt, was ich hier alles vorfinde, wo ich doch ohne große Erwartungen losgezogen war.

Voll der Eindrücke mache ich mich langsam wieder auf den Weg zurück zum Eingangsbereich des Stifts. Nicht jedoch, ohne einen Kaffee im Restaurant des Stift Kremsmünster einzunehmen und noch ein bisschen Stimmung aufzufangen. Die Atmosphäre ist auch geprägt durch die zahlreichen Schülerinnen und Schüler des hier ansässigen Gymnasiums, die sich gerade von einem Gebäude zum anderen bewegen und miteinander sprechen. Andere sitzen gerade wie ich auf der Terrasse des Cafés und besprechen miteinander verschiedene Lernaufgaben.

Ich bezahle meine Melange und wage am Rückweg noch einen Blick durch einen großen Durchgang, der mich zum imposanten, ausladenden Innenhof des eigentlichen Kirchengebäudes führt. Doch überwältigt von einer zufriedenen Müdigkeit durch die vielen neuen Eindrücke beschließe ich, mir diesen Bereich für einen späteren Besuch aufzuheben.

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