Urlaub am Klopeiner See… es war der erste richtige Urlaub nach den zwei Jahren, die die Welt im Stillstand verbrachte. Zumindest der erste Urlaub, der sich wieder wie ein solcher anfühlte. Zu sehr hatte ich mich schon daran gewöhnt, die Freizeit im eigenen Garten oder im mir sehr bekannten Umfeld zu verbringen. Zu sehr hatte ich schon vergessen, welche Wirkung es hat, einmal weit weg vom Gewohnten sein und einfach alles hinter sich lassen zu können. Für einen Moment abschalten zu können, den Gedankenfluss zu unterbrechen, der sonst so essentiell erscheint und einfach nur im Hier und Jetzt zu sein.
Oft stellt sich ein Gefühl dessen, was einem gefehlt hat, erst dann ein, wenn man es wieder hat. Die Tage am Klopeiner See waren nach langer Zeit wieder einmal ein erstes richtiges Abschaltenkönnen. Obwohl es schon lange wieder möglich gewesen wäre, hat es sich einfach nicht ergeben. Sicher war da der eine oder andere Ausflug, etwa zum Kleingarten in der Steiermark, wo auch Zwischenstopps am Weg hin oder am Heimweg möglich waren. Das waren schöne Ausflüge und wichtige Energietankstellen. Aber es waren mehr Roadtrips mit Tapetenwechsel-Qualität als ein richtiger Erholungsurlaub.
Ein Hotel am Klopeiner See zu finden, war zunächst gar nicht so einfach. Einerseits war es Hochsaison, andererseits ich gar nicht mehr so geübt darin, zu wissen, worauf es mir eigentlich ankam. Doch schließlich ließ ich mein Bauchgefühl einfach sprechen und entschied mit für ein Hotel mit eigenem Strand am Klopeiner See.

Ankommen am Klopeinersee
Eine Sache, die ich an diesem Land so sehr schätze, ist, dass es so abwechslungsreich ist. Nicht einmal 50 Minuten im Auto und die Welt rundherum sieht ganz anders aus. Noch einmal 50 Minuten und wieder zeigt sich ein gänzlich anderes Landschaftsbild. Und noch einmal etwa eine Stunde Reisezeit später enttäuscht mich auch Kärnten nicht mit wieder anderer Vegetation, anderen Lichtverhältnissen und Farben. Der erste richtige Moment zum Aufatmen kommt jedoch, als ich weiß, dass das Auto geparkt ist und ich nur noch meinen Rollkoffer zur Rezeption zu ziehen brauche. Doch mein erster Weg führt mich woanders hin. Der See ist einfach zu verführerisch, als ihn nur aus der Ferne zu betrachten.
Wie man nur vergessen kann, wie gut Urlaub tut
Das grünlich schimmernde Wasser – aus der Nähe viele Meter tief dennoch glasklar, der Sprung vom Steg in den erfrischenden See, die mächtigen Berge, die den Wasserkörper vor dem Horizont verstecken – all das macht einen enormen Eindruck auf mich. Gedanken, die noch am Vormittag in meinem Kopf herumspukten, sind nicht mehr vorhanden. Mit dem Eintauchen ins Wasser tauche auch ich ein in eine Welt, die ich lang vergessen habe. So wie ich vergessen habe, wie gut es tut, einmal für sich sorgen zu lassen, es zu genießen, wenn einfach alles gemacht ist, ich nur mehr zum Restaurant zu gehen zu brauche, wo das Frühstück schon auf mich wartet und ich einfach einmal in den Tag hineinleben kann. Frei entscheiden, wonach mir ist und wie ich über meine Zeit verfügen will.

Klopeiner Seer Strandpromenaden-Spaziergang
Was mir vor meinem Besuch überhaupt nicht bewusst war: der Klopeiner See verfügt über eine wunderschöne Strandpromenade. Einmal rund um den See zu gehen scheint hier problemlos möglich zu sein. Ob ich dafür heute schon bereit bin, wird sich weisen. Ich lasse mich treiben. Immer wieder bieten sich entlang des Weges Verlockungen, sich einfach niederzulassen und die immer wieder neuen Ausblicke auf das Wasser zu genießen. Einmal gebe ich dieser Versuchung nach. Es zieht mich in den loggiaartigen, zum See hin ausgerichteten Gastraum eines kleinen, mit viel Liebe gestalteten Cafés. Als ich im Café Seewirt Platz genommen habe, weiß ich sofort, dass dies eine richtige Entscheidung war. Wie lässt sich schöner in den Tag starten als mit dem Ausblick auf den See?


Die Zeit anhalten und Gedanken durchlüften
Der Klopeiner See erscheint mir als willkommener, offener Garten in Kärnten – eine Sommerfrische, die zum Genießen und Durchatmen einlädt. Ich bin froh, diesen Schritt spontan gemacht zu haben und mir selbst eine Pause gewidmet zu haben. Die Sommerfrische in Kärnten hat mich ruhig werden lassen und mir Energie geschenkt. Ich habe einen Ort gefunden, an den ich sicherlich wieder bald zurückkehren möchte!

